Endstation in Sudbury gegen Illingworth

Leider hat es nicht für die ganz große Sensation gereicht. Nach einer 0/3 Niederlage gegen den auf Nummer eins gesetzten US-Amerikaner Julian Illingworth (WRL 28) musste ich mich, nachdem ich mich über die Qualifikation in den Hauptbewerb spielte, in der ersten Runde aus dem Bewerb verabschieden.

Es war wie erwartet ein sehr schweres Match gegen einen weltklasse Spieler. Ich konnte phasenweise sehr gut mithalten und einige schöne Punkte herausspielen und auch zeigen was ich drauf habe. Allerdings fehlte es an der Konsistenz meiner Qualität um den Amerikaner dauerhaft unter Druck zu setzen und ernsthaft zu gefährden.

Ich begann sehr stark im ersten Satz und erspielte mir eine schnelle 5/2 Führung. Ich konnte mit meinem schnellen Angriffsspiel meinen Gegner bestimmt etwas überaschen. Dazu sah ich mir einige Videos von Julian an, um mich besser auf sein Spiel einzustellen. Wie erwartet ließ sich der Topgesetzte nicht so leicht geschlagen geben und stellte sich danach besser auf mich ein und fand besser ins Spiel. Sukzessive holte er auf und ich musste den Satz noch mit 7/11 abgeben.

Der zweite Satz war zu Beginn sehr ausgeglichen. Ich war stets beschäftigt dem druckvollem Spiel von Julian entgegenzusetzen und mich vom Druck zu befreien. Allerdings unterliefen mir zu viele Eigenfehler nachdem ich selber zu früh und zu viel attackierte. Ich versäumte es in der Mitte des Satzes dran zu bleiben und meinem Gegner das Leben schwerer zu machen. So zog Julian auf 4/8 davon. Ab dann konnte ich nurnoch Schadensbegrenzung machen, was mir auch gut gelang. Ich wechselte das Tempo etwas mehr, spielte genauer und ließ mich dadurch nicht mehr so leicht in Bedrängnis bringen. Dazu spielte ich überlegter und kam selbst zu mehreren sehr schön herausgespielten Aktionen und Punkten. Vor allem meine schnellen Konter zeigten Wirkung, da ich teilweise sehr schnell am Ball war und Julian damit auskonterte. Doch auch dieser Durchgang ging mit 8/11 an den Amerikaner.

Der dritte Satz verlief wieder ähnlich wie zuvor. Ich war diesmal von Anfang an bemüht das Tempo zu wechseln und in den Rallies zu bleiben. Ich wollte zumindest so lange am Court stehen wie möglich und mich nicht so leicht geschlagen geben. Meine Qualität war etwas besser als in den vorigen Sätzen und auch meine Schlag-Auswahl war besser. Leider schlichen sich ab 4/4 wieder zu viele leichte Fehler in mein Spiel welche es meinem Gegner wieder ermöglichten davonzuziehen. Es schien als wenn ich immer erst nach einem Rückstand mein bestes Squash zeigte. So auch nun, ab 4/8 fing ich wieder an konzentrierter an meiner Qualität zu arbeiten. Plötzlich entwickelten sich wieder längere und ausgeglichenere Ballwechsel, in denen auch ich wieder immer mehr meinen Gegner unter Druck setzen konnte. Zum Ende hin waren auch schon einige Ermüdungserscheinungen bei Julian zu erkennen. Ich konnte mich von 6/10 noch einmal auf 9/10 herankämpfen, leider spielte ich einen angetäuschten Stop tief, nachdem Julian bereits in der Rückwärtsbewegung war.

Ich hätte sehr gerne noch zumindest einen vierten Satz gespielt, da ich von Satz zu Satz besser ins Spiel fand und mich immer besser auf das Tempo und Niveau einstellen konnte. Doch im Endeffekt war ich zu unkonstant und hatte stets Phasen von vier oder fünf Ballwechsel dabei in denen Julian zu schnell und zu leicht zu Punkten kam. Dazwischen war ich ein sehr ebenbürtiger Gegner. Julian war bestimmt der bessere Spieler und hat natürlich verdient gewonnen. Ich habe aber einen guten Eindruck bei meinem Gegner und beim Publikum hinterlassen, habe aber das Gefühl nicht ganz zu 100% das Maximum herausgeholt zu haben für mich persönlich. Dennoch war es eine ansehliche Partie in der auch ich phasenweise das Zepter in der Hand hielt und nicht nur hinterherlief.

Somit wars das für mich in Kanada. Am Donnerstag Nachmittag sitze ich bereits im Flieger nach Innsbruck, wo ich am Freitag ankommen sollte um meine Mannschaft, den SC80 Salzburg in der letzten Bundesligarunde am Freitag und Samstag zu verstärken. Wie sehr ich eine Verstärkung sein werde und ich die Reisestrapazen wegstecken kann, wird sich zeigen.

Am Freitag um 18 Uhr treffen wir auf Manhattan, am Samstag um 10 Uhr gegen SAS Wien.

Für die PSA Rangliste bringt mir das Ergebnis 40 Punkte, was in etwa meinem Schnitt entspricht, mir aber doch etwas weiterhilft, da ich noch schlechtere Streichresultate zu Buche stehen habe. Des weiteren starte ich ab Montag schon beim nächsten PSA Turnier in der Qualifikation und zwar beim Grasshoppers Cup in Zürich, einem International 25 Turnier mit 25.000 USD Dotierung. Es bleibt also wenig Zeit zum Erholen zwischen den Turnieren bzw Bundesliga, doch dies ist genau was ich momentan benötige.

Weitere Ergebnisse und Berichte zu den Northern Ontario Championships gibt es noch auf der Squashsite zu finden.


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