Kish Persian Gulf Cup: Zaman eine halbe Nummer zu groß

Kein Glück hatte ich dieses Jahr beim Kish Persian Gulf Cup, auf der Iranischen Ferieninsel und steuerfreien Zone Kish.
Bei diesem 10.000 USD Challenger 10 Turnier traf ich auf den Pakistani Mansoor Zaman in der ersten Runde. Zaman spielte im letzten Jahr sehr wenig PSA Turniere und ist so von Nummer 11 der Welt sogar aus den Top 200 gefallen.

Ich fand zunächst nicht gut ins Spiel und agierte zu passiv. Ich setzte den Pakistani überhaupt nicht unter Druck und spielte nur sicher nach hinten. Mansoor konnte so meine Schläge sehr gut lesen und sofort angreifen, und er ist ein Spieler der 9 von 10 Chancen verwertet. Daher stellte ich mein gesamtes Konzept sofort auf den um und war selbst bemüht zu attackieren und gut zu kontern. Plötzlich musste sich mein Gegner neu einstellen und selber auf meine Varianten reagieren und hatte nicht mehr so leichtes Spiel. Ich verlor den Satz zwar noch 8/11, jedoch machte ich 8 aus den letzten 13 Punkte im Satz.

Dies gab mir mehr Mut für den zweiten Durchgang. Bis 2/2 konnte ich das Spiel offen halten, doch dann hatte ich eine kurze Phase wo ich eine sehr schlechte Qualität spielte und binnen Sekunden zog Mansoor auf 7/2 davon. Ab dann fand ich meine Qualität und Konzentration wieder und kämpfte mich langsam etwas ran. Doch einem Spieler wie Mansoor darf man nicht so viel Punkte Vorsprung geben. Er hat die Fähigkeit aufgrund seines außergewöhnlichen Ballgefühls und seiner Shots binnen kürzester Zeit und ohne großen Aufwand viele Punkte in Serie zu machen wenn er die Gelegenheit dafür bekommt. Damit konnte ich auf den zweiten Satz mit 5/11 abstreichen.

Der dritte Satz musste also die Wende bringen. Ich setzte weiterhin darauf, dass ich Mansoor durch das sehr schnelle und intensive Spiel körperlich zusetzen kann. Ich kämpfte um wirklich jeden Ball und zeigte ihm, dass er sich jeden Punkt wirklich erspielen musste. Meine Konterangriffe brachten ihn gut zum Laufen und auch selber hatte ich mehrmals Gelegenheiten aktiv und schnell anzugreifen.
Bis 4/4 war es wieder sehr ausgeglichen und erneut hatte ich eine Phase wo ich es dem Pakistani für ein paar Rallies einfach zu leicht machte und promt zog er wieder auf 7/4 davon. Es gelang mir auf 6/8 und 8/9 heranzukommen. Mansoor wirkte etwas müder und unkonzentrierter und es schlichen sich immer mehr Fehler bei ihm ein. Ich konnte erkennen, dass er nicht mehr so spritzig war und auf schnelle Angriffe sensibel war. Leider spielte er aber all seine Klasse bis zum Schluss aus und es gelang mir nicht den Satz noch umzudrehen und verlor den dritten Satz mit 9/11 nach 30 Minuten Spielzeit.

Etwas entäuschend, da ich unbedingt den letzten Satz gewinnen wollte und so noch sehen wollte was noch möglich wäre. Des weiteren ging ich sehr positiv und selbstbewusst in das Match und glaubte sehr fest an einen Sieg. Sogesehen war meine Leistung in Ordnung. Es ist sehr schwer gegen so einen Spielertypen zu spielen, da er es einem fast nicht ermöglicht in einen Rythmus zu finden und die Rallies aufzubauen. Es ist immer nur Attacke und Konter am Programm, kurze und sehr intensive Ballwechsel.

Meine Auslosungen stehen somit auch unter dem neuen Setzungssystem (noch) nicht unter einem guten Stern, doch das soll sich schon in knapp 3 Wochen bei den Austrian Open in Salzburg ändern, wo ich in der ersten Runde gegen Adil Maqbool erneut auf einen Pakistani treffe, und erneut ein Spieler, welcher technisch brilliant ist, aber körperlich seine Schwächen hat.

Ansonsten ist die Organisation hier sehr mangelhaft, kein Vergleich zu vor 2 Jahren als ich zum ersten Mal teilnahm. Daher bin ich schon froh wenn ich am Mittwoch meine Rückreise nach Manchester antreten kann.

Weitere Ergebnisse gibt es hoffentlich auch demnächst auf der Squashsite zu finden.

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