Finnland: Einzug in den Hauptbewerb nach 80 Minuten Marathon

Der Einzug in den Hauptbewerb bei den Finnish Open ist geschafft! Mit einem 3/2 Sieg (8/11, 11/8, 15/13, 9/11, 11/4) gegen den Franzosen Joan Lezaud (WRL 111), stehe ich bei diesem 15.000 USD Challenger 5 Turnier im Hauptfeld. Dort traf mich ein Hammerlos – Lokalmatador und topgesetzter Olli Tuominen (WRL 23).

Wie erwartet wurde es wieder ein sehr enges Spiel, wie schon immer zwischen uns. Ich hatte den etwas besseren Start im ersten Satz, ließ mich aber dann zurückfallen und dem Franzosen das Spiel. Ich agierte zu passiv und verfolgte kein wirkliches Konzept. Daher war meine Schlagauswahl oft nicht die Beste und ich spielte mich selbst immer wieder ins Abseits.

Im zweiten Satz erwischte ich nun keinen guten Start, doch ab 1/4 fand ich einen besseren Rhythums und eine bessere Qualität. Ich nahm das Tempo etwas heraus und konzentrierte mich mehr darauf mit einer guten Länge meinen Gegner unter Druck zu setzen. Der Court war sehr schnell und daher waren schnelle Bälle ohnehin nicht von großem Vorteil. Diese Taktik funktionierte sehr gut, auch wenn ich noch sehr konservativ spielte und nicht viel Selbstbewusstsein hatte nach vorne zu attackieren. Somit suchte ich die langen Rallies in denen ich Schlag für Schlag meinen Gegner etwas müder machte. Denn nun hatte ich mehr Kontrolle in den Ballwechseln und verteilte die Schläge sehr gut.

Nun schien sich das Momentum mehr und mehr auf meine Seite zu wenden. Im dritten Satz ging ich 3/0 in Führung, gab diese jedoch wieder schnell aus der Hand und es entwickelte sich eine wahre Schlacht. Die Ballwechsel wurden sehr körperbetont, viele Kontakte und harte Rallies. Der Franzose machte es wie die meisten seiner Landsleute, sehr direkte Laufwege ohne Rücksicht auf Verluste und blockierte mich des öfteren vom Schlag. Ich lag bereits 6/9 zurück, kämpfte mich auf 10/9 und Satzball zurück. Allerdings konnte ich diesen nicht verwerten und musste im Tiebreak selbst noch einen Satzball abwehren ehe ich mich doch noch mit 15/13 durchsetzte.

Nun schien es als wäre Joan körperlich schon angezählt und ich machte zu Beginn des vierten Satz gleich wieder Dampf. Ich begann nun auch mehr nach vorne zu spielen und meinen Stop mehr einzubauen. Dies wirkte recht gut, allerdings machte ich auch einige Fehler und schlechte Schläge und gab diesen Satz etwas unnötig aus der Hand.

Im fünften Satz wollte ich aber nichts mehr anbrennen lassen und zog mein Spiel komplett durch. Von Beginn an übernahm ich das Kommando, ließ mich kaum in Gefahr geraten und hatte stets eine bessere Antwort parat. Auch körperlich konnte ich nun meine Stärke voll ausspielen und der Franzose war bereits von Krämpfen geplagt.
So konnte ich den Sack relativ klar noch zu machen, auch wenn ich mir natürlich den fünften Satz lieber noch erspart hätte.

Nach rund 80 Minuten Spielzeit lautete das Ergebnis also 8/11, 11/8, 15/13, 9/11, 11/4.

Als Trost rutschte Joan trotzdem noch als Lucky Loser in den Hauptbewerb, da Mark Krajsack im Hauptbewerb kurzfristig absagte.

Dieses Match hat auch mir viel Kraft gekostet, doch ich bin sehr glücklich mich qualifiziert zu haben. Erst seit letztem Jahr gelingt es mir immer öfter mich erfolgreich durch diverse Qualis zu spielen.

Dafür erwischte ich wieder einmal ein Hammerlos im Hauptbewerb. Dort treffe ich am Freitag auf den topgesetzten Lokalmatador Olli Tuominen (WRL 23). Dies war schon bei den London Open und Northern Ontario Open der Fall als ich mich als Qualifikant in den Hauptbewerb spielte.

Gegen Olli hatte ich bereits zwei Mal das Vergnügen zu spielen, allerdings nicht auf PSA Ebene. Diese zwei Begegnungen verlor ich mit 2/3 und 0/3. Eine Außenseiterchance sollte also gegeben sein, der Druck liegt auf jeden Fall nicht auf mir und ich kann befreit aufspielen und bestimmt auch selbstbewusster als in meinem letzten Match.

Das Spiel findet um 18:45 Ortszeit (17:45 in Österreich) am Glascourt im ‚Stella‘ Einkaufszentrum statt und wird auch hier wieder Live mitzusehen sein.

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