Sensation verpasst – 2/3 Niederlage gegen Azan

Trotz 2/0 Führung gegen den Malayen Muhammad Asyraf Azan (WRL 63) musste ich mich nach 70 Minuten noch mit 2/3 geschlagen geben. Mit einer unkonzentrierten Leistung um dritten und vierten Satz vergab ich möglicherweise eine ganz große Gelegenheit.

Ich war sehr gut eingestellt auf das Match und darauf was mich erwarten würde. Asyraf ist bekannt dafür sehr unorthodox zu spielen und mit vielen kleinen ‚versteckten Fouls‘ den Gegner aus dem Spiel zu bringen.

Der Malaye wirkte am Anfang aber noch etwas unkonzentriert und ich konnte aus seinen Fehlern profitieren. Ich versuchte möglichst unspektakulär zu spielen und mich mehr auf das Kontern zu beschränken. Ab Mitte des ersten Satzes konnte ich mich etwas absetzen und eine 10/7 Führung erspielen.

Ich konnte keinen dieser Satzbälle verwerten, ganz im Gegenteil im Tiebreak musste ich noch zwei Satzbälle abwehren und nach sehr hartem Kampf schaffte ich es aber noch den Satz mit 14/12 zu gewinnen.

Im zweiten Satz konnte ich mir schon früher eine Führung erspielen. Nach ähnlichem Spielverlauf konnte ich etwas mehr die Geduld bewahren als mein Gegner. Meine Fehlerquote war geringer und meine Schläge etwas sauberer. Mit 11/7 ging auch der zweite Satz an mich, auch wenn ich in diesem Satz sehr viel arbeiten musste.

Nun galt es die Konzentration aufrecht zu halten und auf weitere Irritationen des Malayen eingestellt zu sein. Er startete dann auch wesentlich energischer und druckvoller, doch es gelang mir gut dagegenzuhalten. Doch ab Mitte dieses Durchgangs attackierte ich zu früh, spielte zu viel nach vorne und wurde ungenau. Asyraf nützte jede Kleine Ungenauigkeit eiskalt aus und machte nun auch so gut wie keinen Eigenfehler mehr.

Ich verlor den dritten Satz mit 5/11 und auch im vierten Satz war meine Leistung enttäuschend. Vor allem meine Konzentration sackte stark ab, dass ich die falschen Bälle spielte und die Qualität nicht aufrechterhielt. Mit 2/11 verlor ich den Satz zu deutlich.

Ich musste mich wieder sammeln und mehr in die Ballwechsel kommen. Endlich konnte ich diese Taktik auch mental wieder besser umsetzen und es entwickelte sich im fünften Satz ein offenes Spiel. Wie auch schon in den Sätzen zuvor musste ich sehr viel arbeiten um meine etwas schlechtere Schlagqualität zu kompensieren.

Ich konnte sogar eine 3/1 bzw. 4/3 Führung erspielen und war nun wieder sehr positiv. Doch mein Gegner ließ nicht nach, im Gegenteil er konnte noch einmal einen kleinen Schritt zulegen und zog auf 8/4 davon. Bis dahin gab es einige strittige Schiedsrichterentscheidungen bei denen ich dachte, dass der Schiedsrichter mit mehr Härte zu meinen Gunsten durchgreifen hätte sollen, da Asyraf es immer wieder auf die leichte Tour versuchte mich in seinen Schlag mit einzubinden.

Vor allem als ich mich langsam herankämpfte wieder und bei 6/10 bereits zwei Matchbälle zum 8/10 abgewehrt hatte wurde mir zwei mögliche Punktentscheidungen nicht angerechnet. Ich konnte leider nicht mehr für die Wende sorgen und verlor den Satz mit 8/11.

Nach 70 Minuten lautete das Ergebnis 14/12, 11/7, 5/11, 2/11, 8/11.

Ich muss das Spiel von zwei Seiten betrachten. Einerseits ärgerlich nach einer 2/0 Führung das Spiel verloren zu haben in dem ich mir eigentlich im dritten und vierten Satz selber keine Chance zuließ und damit sehr wertvolle Punkte für die Weltrangliste verspielte.

Andererseits ist es eine gute Bestätigung gegen einen so starken und schwierig zu spielenden Gegner so knapp an einem Sieg dran zu sein. Ich muss aber zugeben, dass mein Gegner mir schlagtechnisch überlegen war und mich damit sehr unter Druck setzte und vor allem ab dem dritten Satz daraus in viele Punkte ummünzte. Da auch seine Fehlerquote zu nahezu Null absank war es enorm schwer für mich zu punkten.

Es wäre erst mein zweites Semifinale bei einem Challenger 10 Turnier gewesen. Mein bisher einziges erreichte ich übrigens 2012 bei den Victorian Open mit einem 3/0 Sieg gegen…Muhammad Asyraf Azan…

Ich werde das Positive mitnehmen und versuchen das Beste daraus zu machen. In meinem nächsten Turnier in der ersten Juniwoche in Kriens, Schweiz brauche ich nun ein gutes Resultat.

Meine Reise zurück startet am Samstag und habe dann etwas Zeit mich auf die nächste Aufgaben vorzubereiten.

Mehr Infos gibt es inzwischen auf der Squashsite.

paragu52 paragu54

Das könnte dich auch interessieren …