Rex Hedrick wieder unüberwindbar in Sydney

Auch bei unserem dritten Aufeinandertreffen (allesamt in Australien), gab es für mich kein Vorbeikommen gegen den Topgesetzten Rex Hedrick. Zumindest war es unsere bisher engste Begegnung. Nach 60 Minuten musste ich mich mit 8/11, 9/11, 8/11 geschlagen geben und mich im Semifinale aus den New South Wales Open verabschieden, was ein dennoch ansehlicher Erfolg für mich ist.

Am Vormittag zeigte ich eine sehr gute Leistung gegen den australischen Qualifikanten und ehemalige Nummer 66 der Welt Simon Carruthers. Der gefürchtete Lokalmatador konnte aber körperlich nicht mithalten und ich setzte mich mit 3/1 (11/9, 11/4, 9/11, 11/1) nach 51 Minuten durch.

Ich begann vorsichtig und geduldig und machte meinen Gegner nach einem langen ersten Satz schon sehr müde. Der zweite Satz ging dann wesentlich deutlicher an mich und es lag alles an mir um den Sack anschließend zu zumachen. Leider schaltete ich wie schon des öfteren nach einer Führung zurück und verschlief den Start des dritten Durchgangs. Erst als ich 0/5 hinten lag fand ich wieder in mein Spiel zurück und kam bis an 9/9 heran. Nach einem sehr riskanten Vorhand-Cross-Kill und einem ‚No Let‘ gegen mich ging der Satz dennoch etwas glücklich an den 29-Jährigen.

Doch er musste bereits genug an Laufarbeit leisten und somit war der vierte Satz eine klare Sache für mich.

Damit stand ich bereits im Semifinale und traf dort wieder einmal auf Rex Hedrick. Für jene die sich noch erinnern, traf ich letztes Jahr in Australien bereits zwei mal auf Rex und musste mich jeweils mit 0/3 geschlagen geben.
Klar war, dass es auch diesmal eine sehr schwere Aufgabe gegen den mittlerweile bis auf Rang 71 vorgerückten Australier wird, der damit topgesetzt bei den NSW Open ist.

Ich begann sehr gut und kontrollierte die Ballwechsel relativ gut. doch es war sehr schwer wirklich zwingende Möglichkeiten gegen den enorm laufstarken Rex herauszuspielen. Ich musste geduldig bleiben und ihn Stück für Stück ausser Position bringen. Dies gelang mir einigermaßen gut, leider folgte auf einen schönen Punkt zu oft ein Eigenfehler und so ging es bis 8/8 Kopf an Kopf. Wir hatten sehr lange Rallies, beide bewegten wir uns sehr gut und machten es uns gegenseitig schwer zu punkten.
Außgerechnet am Ende des Satzes hatte ich eine schlechte Phase und verlor den Satz nach 22 Minuten mit 8/11.

Mir war klar, dass meine Taktik und mein Spiel nicht so falsch waren, ich musste aber meine Fehlerquote drücken. Auch der zweite Durchgang begann wieder mit sehr langen Ballwechseln, in welchen wir uns gegenseitig krasse Laufduelle lieferten. Meiner Ansicht nach war ich derjenige der erneut ganz leichte Spielvorteile hatte und ich sah mich auch technisch leicht im Vorteil. Doch dies könnte auch nur eine sehr subjektive Meinung sein.
Fakt war allerdings, dass sich an meiner Fehlerquote leider nichts änderte. Zu kompliziert probierte ich es teilweise Rex auszuspielen anstatt mit einem einfachen und dafür sauberen Angriffsball mehr Druck auszuüben.

Bis 9/9 war also wieder alles offen, doch erneut reichte es nicht und ich hatte das schlechtere Ende und verlor den Satz mit 9/11.

Wir spielten nun schon knapp 50 Minuten und ich spürte schon die Belastung, doch mir war bewusst, dass auch mein Gegner nicht mehr der frischeste war.

Ich versuchte natürlich weiterhin alles um das Match noch zu drehen. Auch der dritte Satz lief nach dem selben Schema ab, lange Rallies, viel Laufarbeit mit stetigen Angriffen. Es war weiterhin sehr schwer einen gewinnbringenden Schlag zu spielen, auch wenn ich Rex sehr oft am falschen Fuß erwischte oder in die falsche Richtung versetzte, meist brachte er den Ball doch noch nach vor. Dabei waren meine Angriffsbälle nicht schlecht, musste aber jeden Punkt dreimal machen.

Ich machte mir mit meinen Eigenfehlern keinen Gefallen, jeden herausgespielten Punkt machte ich mit einem Eigenfehler zu oft zunichte. Ich wollte nicht zu passiv sein, da ich mich spielerisch gut fühlte und den Rhythmus von Rex unterbrechen wollte.

Bis 8/8 war es wieder ein offener Schlagabtausch. Doch für mehr reichte es einfach nie, die nächsten drei Punkte gingen an Rex und nach 60 Minuten musste ich mich mit 8/11 geschlagen geben,

Es war für das Publikum besimmt ein attraktives Match und ich muss mich mit dieser Leistung nicht verstecken. Allerdings hätte ich mir vielleich mit etwas mehr Glück und dem einen oder anderen Eigenfehler weniger einen Satz zumindest schon verdient. Dann wäre es interessant gewesen zu sehen wie sich das Spiel dann entwickelte.

Doch mein Gegner ließ dies heute einfach nicht zu und ich scheiterte einfach an meinen Eigenfehlern und an den schwachen Schlussphasen in den Sätzen. Im Nachhinein hätte ich wohl mit meinem Basisspiel mehr Druck erzeugen müssen und das Tempo mit einer härteten Länge erhöhen sollen. Damit wäre hätte Kurzspiel noch effektiver sein können.

Doch es war unser bisher engstes Match, auch wenn es 0/3 ausging, hätte jeder Satz auch anders ausgehen können und es war kein Spatziergang für Rex, welcher immerhin 34 Plätze in der Weltrangliste vor mir liegt. Ich verlangte ihm alles ab und es war ein guter und fairer Kampf zwischen uns, in dem er sich verdient durchsetzte.
Ansonsten war dieses Turnier wieder ein guter Erfolg für mich und sammelte wichtige Punkte für das neue Ranking.

Nun gilt meine volle Konzentration den Australian Open welche am 11.August beginnen. Dort bin ich als Nummer 7 in der Qualifikation für einen von insgesamt acht Plätzen für den Hauptbewerb gesetzt. Dies allein ist bei weitem noch keine Garantie für irgendetwas, doch es ist ein kleiner Bonus für die Auslosung und ich werde alles geben um mich zu qualifizieren um meine Punkte aus dem letzten Jahr zu verteidigen um nicht sofort wieder aus den Top 100 zu rutschen (so fern ich ab 1.August darin tatsächlich aufscheine).

Alle weiteren Ergebnisse der New South Wales Open gibt es auf der Turnierseite zu finden.

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