Australian Open: Endstation gegen Leo Au

Nach einer 1/3 Niederlage gegen Leo Au aus Hong Kong (WRL 69) verabschiedete ich mich nach einer ordentlichen Leistung nicht nur von den Australian Open sondern auch von meiner Australien-Tour. Nach 47 Minuten Spielzeit lautete das Ergebnis 7/11, 7/11, 12/10, 6/11.

Es war Tag 2 des Hauptbewerbs der Australian Open, nachdem ich bereits 2 Runden Qualifikation erfolgreich überstanden hatte ging es nun am Mc-Will Courtwall-Glascourt (also quasi Heimvorteil), welcher im National Convention Centre aufgebaut wurde, weiter. Meinen Gegner kannte ich bereits aus zwei Begegnungen auf der PSA-Tour, beide gingen an Leo, wobei ich die letzte Partie mit 1/3 verlor. Ich wusste also was mich erwartete und war sehr gut eingestellt.

Ich fühlte mich nach einem Ruhetag gut erholt und bereit für das Match. Ich konnte zuvor noch eine kurze Einheit am Glascourt absolvieren um mich auf den Court einzuspielen. Ich startete auch recht ordentlich und war sofort gut im Rhythmus. Ich versuchte den Ball möglichst lange im Spiel zu halten und nicht zu viel zu attackieren, denn Leo ist vorne sehr gefährlich und schnell. Ich fand eine gute Länge und erspielte mir meine Punkte schön heraus. Leo überaschte mich allerdings immer wieder mit seinen flachen und drehenden Shots. Ich konnte den Satz lange offen halten, doch leider war ich nicht konstant genug, vor allem mit meiner Länge und der Satz ging mit 7/11 an meinen Gegner.

Der zweite Satz verlief beinnahe identisch und meine Taktik war weiterhin dieselbe. Ich musste mich allerdings noch mehr konzentrieren, dass meine Langen Bälle gerader und bis in die Ecken nach hinten kamen. Nur so konnte ich mehr Druck ausüben und selber das Spiel mehr bestimmen. Es funktionierte phasenweise auch sehr gut, doch ganz reichte es einfach nicht. Ich schaffte es nicht die Qualität konstant genug aufrechtzuerhalten und teilweise war es eine Frage der Zeit, bis Leo einen meiner etwas ungenaueren Bälle eiskalt verwertete. Auch den zweiten Satz musste ich mit 7/11 abgeben.

Nun lag ich wieder einmal mit 0/2 in Sätzen im Rückstand und musste irgendwie die Partie drehen. Mein Plan war im Prinzip nicht schlecht, doch die Ausführung war nicht ideal. Ich fokussierte mich nocheinmal voll auf meine Qualität und versuchte es noch mehr zu vermeiden in Schwierigkeiten zu kommen. Meine Qualität wurde besser und ich erspielte mir einen kleinen Zwei-Punkte-Vorsprung von 5/3. Diesen konnte ich sogar auf 7/4 ausbauen und nachdem ich es schaffte mein Spiel weiter so konstant runterzuspielen hatte ich bei 10/7 sogar meine ersten Satzbälle.
Keinen der drei Satzbälle konnte ich allerdings verwerten, wobei Leo den Druck etwas erhöhte und sich nicht so leicht geschlagen geben wollte. Der Satz ging also in den Tiebreak und promt sicherte ich mir einen weiteren Satzball, welchen ich schließlich auch verwertete und mir mit 12/10 den Satz sicherte und auf 1/2 in Sätzen verkürzte.

Ich war sehr zufrieden mit meinem Spiel, auch körperlich war ich fit genug für zwei weitere Sätze. Ich ging also voll motiviert in den vierten Satz, erwischte aber einen Horror-Start. Meine Längen tappten stets leicht die Seitenwand und kamen daher zu kurz, während Leo unglaublich attackierte und wirklich jede Chance verwertete. Ich hatte gar nicht die Gelegenheit soviel anders zu machen, ich versuchte das Richtige zu tun, schaffte es leider nicht ganz es umzusetzen. Binnen sehr kurzer Zeit stand es bereits 1/10 und es blieb nicht mehr viel als Resultatskosmetik zu betreiben. Dies tat ich dafür allerdings sehr erfolgreich. Ich spielte sehr locker auf, sicher und clever und plötzlich wehrte ich fünf Matchbälle ab und kam auf 6/10 heran. Dann war jedoch Schluss und mein Gegner machte den Sack mit 6/11 zu.

Das Endergebnis lautete also: 7/11, 7/11, 12/10, 6/11 in 47 Minuten Spielzeit.

Damit war das Turnier für mich gelaufen, ebenso meine Tour in ‚Down Under‘. Das Erreichen der ersten Runde hier in Canberra brachte mir insgesamt 90 Punkte, genau gleichviel wie für meinen Turniersieg bei den Tasmanian Open. Dabei wird es sehr deutlich wie enorm wichtig es ist bei diesen großen Turnieren anzutreten. Vor allem für jene die finanziell die Möglichkeit haben das gesamte Jahr über zu solche Turniere zu bereisen, schaffen es in der Weltrangliste weiter nach vorne. Für mich bleiben solche Turniere derzeit leider nur die Ausnahme, denn das Risiko ohne Preisgeld und Punkte wieder nach Hause zu fliegen ist bei meinem Budget nicht drinnen.

Doch trotzdem war diese Tour absolut ein Erfolg. Ich sammelte 285 Punkte in nur vier Turnieren und übertraf damit doch etwas widererwarten mein Abschneiden in Australien im letzten Jahr. Mit einem Punkteschnitt von über 70 bei dieser Tour, punktete ich auf dem Niveau der Top 75 der Welt. Da ich aber auch einige Punkte zu verteidigen hatte, reichte es dennoch um die Top 100 zu knacken. Vor allem mein Ergebnis bei den Australian Open war eine sehr wertvolle Absicherung in der Weltrangliste.

Meine Leistungen in Australien waren sehr stark und habe definitiv auf mich aufmerksam gemacht. Ein ausführliches Resümee werde ich nach meiner Rückkehr nach Österreich abgeben, doch eines steht fest: es war durch und durch ein Positives!

Weitere Infos und Berichte gibt es auf der Squashsite und auf der Turnierseite zu finden.

Für mich steht Mittwoch Früh schon meine Heimreise an, welche wieder eine sehr lange sein wird. Ich freue mich allerdings schon und hoffe nun auf eine sichere Rückkehr.


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