Washington: knapp an Nummer 2 des Turniers im Viertelfinale gescheitert

Zumindest mit erhobenem Hauptes konnte ich nach der 1/3 Niederlage gegen den an Nummer zwei gesetzten Franzosen Edwin Clain (WRL 90) den Court verlassen, auch wenn ich die Chance auf einen Sieg leider selbst vergab. Nächste Woche habe ich die Gelegenheit es besser zu machen, da ich beim nächsten PSA Turnier in Kanada erneut auf den Franzosen treffe.

Es ist bestimmt nicht vermessen, wenn ich behaupte, dass die Chance auf einen Sieg da war, ich sie aber nicht nutzte und in den entscheidenden Momenten die Gelegenheit nicht ergriff bzw. mit Fehlern mir selbst unrecht tat.

Ich zeigte von Beginn an eine sehr gute Leistung und konnte den Druck meines Gegners sehr gut absorbieren und mit einem cleveren Spiel schöne Punkte herausspielen. Ich hatte eine sehr gute Mischung aus geduldigem Spielaufbau und gut ausgeführten Angriffen und gewann den ersten Satz mit 11/8.

Der zweite Durchgang begann für mich wie der vorige geendet hatte. Ich war sehr präsent, nützte meine Chancen sehr gut aus und traute mich immer wieder die herausgespielten Angriffe durchzuziehen. Leider konnte ich ab einer 3/0 Führung diesen Fokus und diese Qualität nicht konstant aufrecht halten. Dadurch konnte mein Gegner bessere Positionen einnehmen, besser ins Spiel finden und mehr Druck auf mich ausüben.

Dennoch konnte ich den Satz bis zum Ende hin offenhalten und hatte vom Gefühl her sogar das Geschehen mehr unter Kontrolle. Ich erspielte mir immer wieder schöne Punkte, doch durch Eigenfehler schaffte ich es nicht mir einen Vorsprung herauszuspielen.

Auch beim Stand von 9/9 setzte ich eine ganz große Chance tief und konnte den darauffolgenden Satzball leider nicht abwehren und musste den Satz mit 9/11 abgeben.

Der dritte Satz war leider von Beginn an verkorkst. Ich wollte zu einfache Punkte erzielen und fand dadurch keinen richtigen Rhythmus. Durch diese Ungeduld unterliefen mir einige Fehler. Es war meine schwächste Phase im gesamten Spiel. Dazu kamen ein paar glückliche Rahmentreffer meines Gegners und enge Schiedsrichterentscheidungen, aus meiner Sicht, zu meinen Ungunsten.

Ich konnte mich aber zumindest ein bisschen steigern, zu meinem Spiel zurückfinden und mich etwas näher herankämpfen. Von 4/9 holte ich bis noch auf 7/10 auf, verlor zwar den Satz mit 7/11, war aber dadurch zumindest wieder besser im Spiel.

Nach einem erneut sehr holprigen Start im vierten Satz, konnte ich mich einigermaßen gut erholen. Beim Stand von 3/8 war es zwar schon sehr spät, aber endlich führte ich meine Schläge wieder deutlich entspannter aus, was sie wesentlich unangenehmer und druckvoller für meinen Gegner machten. Vom Gefühl her, hatte ich das Spiel immer noch voll in meiner Hand, sogar mehr als noch zuvor.

Punkt für Punkt kam ich heran und ich spürte richtig, dass ich auf der Überholspur war. Nach vier Punkten in Folge war ich auf Tuchfühlung, als das Glück erneut nicht auf meiner Seite war und ich den Punkt unglücklich verlor.

Den ersten Matchball konnte ich abwehren, den zweiten versemmelte ich leider wiederholt mit einem Eigenfehler aus sehr aussichtsreicher Position.

Nach 45 Minuten Spielzeit verlor ich leider mit 11/8, 9/11, 7/11, 8/11.

Rückblickend bin ich schon enttäuscht, da ich das Gefühl habe, mich aufgrund meiner vielen Eigenfehler um ein besseres Ergebnis, womöglich sogar um einen Sieg gebracht zu haben. Andererseits, wenn ich überlege, dass ich trotz der fehleranfälligen Leistung das Match so offen hielt, zeigt dies, dass es kein so schlechtes Spiel war und ich weiterhin viel Potential habe, um in dieser Liga mitzuspielen. Dies stimmt mich positiv und motiviert mich für meinen nächsten PSA Einsatz nächste Woche in London, Kanada ab Dienstag.

Spannend ist, dass ich dabei in der ersten Runde erneut auf Edwin Clain treffe. Bei dem mit 20.000 USD dotierten Nash Cup bin ich aufgrund der höheren Turnierkategorie und des folglich stärkeren Teilnehmerfeldes, im Gegensatz zu meinem Gegner, ungesetzt.

Ich nehme einige Erfahrungen mit und bin bisher mit diesem Start und meinem ersten Turnier dennoch recht zufrieden, vor allem wenn ich bedenke, dass es meine ersten Spiele auf diesem Niveau seit Juli sind! Während die meisten Spieler täglich mit gleichwertigen oder stärkeren Spielern trainieren, war ich den gesamten Sommer mehr oder weniger auf mich alleine gestellt und habe somit zwei ordentliche Matches absolviert und freue mich enorm, dass es mit dieser Intensität bald weiter geht.

Weitere Infos zum Squash Inspire – Abbas Family Season Opener gibt es hier zu finden.

Infos zum Nash Cup ab Dienstag findet ihr hier.

Das könnte dich auch interessieren …