Knappe Niederlage zum Abschluss der EM

Im letzten Platzierungsspiel bei der Europameisterschaft in Nottingham musste ich eine knappe fünf-Satz Niederlage gegen den jungen Engländer Charlie Lee (WRL 224) einstecken. Die Freude über den 10.Platz ist aber dennoch größer.

Es war ein sehr gutes Spiel von uns beiden, wobei ich im ersten Satz etwas die Nase vorne hatte. Ich konnte meine Qualität etwas konstanter durchspielen und war dabei wieder taktisch sehr diszipliniert. Der Engländer war sehr aktiv und versuchte das Spiel zu machen, ich hatte aber meist die besseren Antworten und zog mein Spiel ruhig durch.

Als Belohnung dafür sicherte ich mir den ersten Satz mit 11/7.

Der Brite änderte dann sein Spiel etwas, er schaffte es mich im vorderen Bereich des Courts immer wieder auszuspielen, wobei ich selber viel zu früh nach vorne und ihm damit in die Karten spielte. Mir ging das Spiel nicht mehr ganz so leicht von der Hand, falsche Schläge und Eigenfehler brachten mich selber in Bedrängnis. Ich kam aber zum Ende des Satzes wieder besser ins Spiel, verlor diesen Durchgang aber noch knapp mit 9/11.

Leider konnte ich diesen wieder gefundenen Rhythmus nicht in den dritten Satz mitnehmen. In ähnlicher Form lief ich dem Spiel meines Gegners ins offene Messer. Anstatt wieder konservativer und länger zu spielen, ließ ich mich zu sehr auf sein Short-Game ein und war dann meist nur Zweiter. Somit verlor ich den dritten Satz klar mit 5/11.

Der vierte Satz entwickelte sich wieder zu einem tollen Kampf von uns beiden. Ich schaffte es mich wieder voll auf mein Spiel zu fokussieren und den Engländer zu neutralisieren. Zwar musste ich viel dafür arbeiten, so aber auch mein Gegner, der dank seiner Schnelligkeit viele Bälle erwischte. Es kam aber dennoch der Moment wo ihm die Laufarbeit zu spüren kam und Ermüdungserscheinungen zeigte. Von 6/8 Rückstand drehte ich den Satz noch zum 11/8 und schaffte es in den Entscheidungssatz.

Dieser war dann leider alles andere als ich es mir vorstellte. Meine Qualität sackte ab, Lee verwertete seine Chancen sehr trocken und schnell lag ich mit 0/5 hinten. Auch ab dann gelang mir keine große Aufholjagd, mein Gegner wusste genau was zu tun war und ließ sich das Spiel nicht mehr nehmen. Ich gab weiterhin alles und kämpfte um jeden Ball, am Ende aber musste ich dem Youngster den Vortritt lassen.

Nach 59 Minuten lautete das Ergebnis 11/7, 9/11, 5/11, 11/8, 5/11.

Sehr schade, dass ich, nach dem ich mir eine sehr gute Voraussetzung für den fünften Satz gelegt hatte, diesen so leichtfertig hergab. Aber auch im zweiten und dritten Satz zeigte ich zu wenig Gegenwehr und hätte diese wesentlich knapper gestalten können und sollen, dann wäre es eventuell nicht zu einem fünften Satz gekommen.

Mit einer Niederlage ein Turnier zu beenden ist immer ein etwas unangenehmer Beigeschmack. Allerdings habe ich heute wieder alles gegeben und es hat heute einfach ganz knapp nicht gegen die junge Garde gereicht. Immerhin konnte ich den meisten Youngsters noch zeigen was ich drauf habe und in Schach halten.

Mein großes Ziel von den Top 10 habe ich außerdem sehr verdient mit starken Leistungen erreicht und diese Freude überwiegt. Nun möchte ich diese Spielpraxis und Erfahrung in meine nächsten Einsätze und PSA-Turniere mitnehmen um auch dort zu überzeugen.

Immerhin wartet mit den mit 25.000 USD dotierten DPD Open in Amsterdam Ende September die nächste große Herausforderung. In dem einen oder anderen Ligaspiel davor werde ich nocheinmal meine Leistung unter Beweis stellen können und freue mich auf die nächsten Aufgaben in der neuen Saison.

Alle weiteren Infos, Ergebnisse und einen Livestream zum Finale zwischen Gregory Gaultier (FRA, WRL 1) und James Willstrop (ENG, WRL 6) gibt es auf der offiziellen Turnierseite zu finden.

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