Erster PSA Titel perfekt! Sieg bei Tasmanian Open

Lange hat es gedauert, doch nun ist es fixiert, mit einem 3/1 Finalerfolg gegen den Argentinier Gonzalo Miranda (WRL 114) erreichte ich meinen ersten Titel auf der PSA Tour welcher mich zugleich auch mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Platz in den Top 100 in der Weltrangliste beschert!

Es passte einfach alles irgendwie zusammen bei diesem Turnier. Ich hatte zuvor in Melbourne einen tollen Erfolg welcher mir viel Selbstvertrauen für die Tasmanian Open gab, welches ich im Verlaufe des Turnier immer mehr ausbaute.
Dabei sah es phasenweise bereits so aus als müsste ich mich frühzeitig aus dem Bewerb verabschieden. Denn in der 1.Runde lag ich bereits mit 1/2 in Sätzen und 3/7 zurück und in meinem Semifinale heute Morgen lag ich sogar mit 3/8 im fünften Satz zurück und stand so zweimal mit dem Rücken zur Wand. Wie ich es dann geschafft habe diese Matches zu drehen weiß ich immer noch nicht ganz, doch ich bin überglücklich, dass mein Kampfgeist mich so weit getragen hat und ich diesmal in meinem zweiten Tour-Finale meine Chance ergriff und mir meinen ersten Titel sicherte!

Wie gesagt war mein Semifinale heute Morgen schon ein Spiel auf Messers Schneide. Mein Gegner Elvin Keo (MAS, WRL 113) verlangte mir alles ab, dominierte mich von Beginn an und ich musste mich sehr mühsam in das Spiel kämpfen. Dies bewährte sich, denn je länger ich mich in den Rallies hielt, desto nervöser wurde mein Gegner.
Dabei machte er Eigenfehler und ich spielte mir immer mehr schöne Punkte heraus. Ich führte bereits mit 2/1 in Sätzen, verlor den vierten knapp und erwischte im fünften Satz einen schrecklichen Start. Bereits 3/8 lag ich zurück, niemand glaubte da wohl noch an einem Comeback von mir. Doch ich hielt so eisern an meinem Ziel fest, dass es mir gelang das Spiel noch einmal umzudrehen und 7 Punkte in Folge zu erzielen.

Bei 10/8 vergab ich allerdings beide Matchbälle, sicherte mir im Tiebreak aber sofort wieder einen Matchball welchen ich mit einem erlösenden Vorhand-Kill ins Nick verwertete! Nach 60 Minuten lautete das Ergebnis also 7/11, 11/8, 12/10, 9/11, 12/10.

Im Finale traf ich etwas überaschend nicht auf den Topgesetzten Malayen Muhd Asyraf Azan (WRL 65), welchen ich letzte Woche bei den Victorian Open im Viertelfinale mit 3/0 besiegte. Er schied hier in Hobart schon im Viertelfinale aus. Mein Finalgegner war also Gonzalo Miranda (WRL 114). Meine einzige Begegnung gegen den Argentinier war letztes Jahr bei der Mannschafts-WM in Paderborn, wo ich ihn mit 3/2 schlug.

Es war also auf keinen Fall eine um so viel leichtere Aufgabe die mich erwartete, doch ich war überzeugt davon, alles in meiner Hand zu haben und, dass wenn ich meine Leisung wieder abrufe einem Erfolg nichts im Wege stehen kann.
Körperlich kam ich jedoch schon auf dem Zahnfleisch daher, immerhin war es meine fünfte Partie in drei Tagen, und jede davon ging über mindestens vier Sätze. Dazu kommt, dass Gonzalo ein typischer ‚Läufer‘ ist, und man jeden Punkt drei mal gegen ihn machen muss.
Allerdings bin auch ich körperlich in meiner besten Verfassung jemals und sah mich technisch und spielerisch auf einem besseren Niveau.

Ich übernahm von Anfang an das Kommando über das Spielgeschehen und raste zu einer 6/0 Führung im ersten Satz. Danach schaltete ich einen Gang zurück, spielte zu viel nach vorne, was den Argentinier wieder näher an mich ran lies. Früh genug kam ich aber wieder zu meinem Spiel zurück und sicherte mir den Satz noch mit 11/8.

Der zweite Satz verlief etwas geregelter. Ich spielte konstanter und hatte Gonzalo damit wieder sehr gut im Griff. Zwar erwischte er wirklich viele Bälle, doch es war meist nur eine Frage der Zeit, bis ich mich schließlich doch in den Rallies durchsetzte. Der zweite Satz ging etwas klarer mit 11/7 an mich.
Körperlich fühlte ich mich relativ gut, auch wenn ich schon leichte Ansätze von Krämpfen in den Beinen und Armen verspürte.

Im vierten Satz hatte ich wieder meinen typischen Hänger. Es lief schon fast zu gut für mich und ich übertrieb es wieder mit meinen Angriffsbällen nach vor. Dazu hatte Gonzalo ein goldenes Händchen in diesem Durchgang und traf einige grandiose Bälle. Im letzten Drittel des Satzes kam ich zwar wieder zu meinem Spiel und verkürzte von 2/8 auf 6/9, doch den Satz musste ich trotzdem mit 6/11 abgeben.

Dies rüttelte mich wieder wach und ich startete wieder so wie ich es drauf hatte. Ich spielte etwas befreiter und die richtigen Bälle. Und diesmal mit noch einmal mehr Qualität und Genauigkeit, dass auch Gonzalos Schnelligkeit nicht mehr viel half. Es war vielleicht mein bester Satz in diesem Turnier, und dies zur besten Zeit. Souverän gewann ich den Satz mit 11/4 und nach 49 Minuten stand ich als Sieger der Tasmanian Open fest.
Das Endergebnis lautete also 11/8, 11/7, 6/11, 11/4 nach 49 Minuten Spielzeit.

Ich kann es noch nicht richtig fassen, nach so langer Zeit auf der Tour konnte ich endlich den Hebel umsetzen und meine Leistung so sehr in einem Turnier zeigen, dass ich meinen ersten Titel feiern kann. Mit diesem Erfolg erfüllte ich mir gleich zwei große Ziele: erster Turniersieg und höchst wahrscheinlich ein Platz unter den Top 100 in der Weltrangliste, welche am 1.August erscheint.

Von Spiel zu Spiel kam ich bei diesem Turnier meinem großen Traum immer näher und alles schien so als würde dies tatsächlich mein Turnier werden. Ich behielt stets die Nerven, zeigte immer eine gute Leistung und hatte in jedem Match die nötige Siegermentalität.

Ich möchte mich dabei bei allen bedanken, welche mich so lange unterstützen und mich so weit brachten. Ganz speziell meiner Familie die so hinter mir steht, Nick Gould, der mir auch heute noch die richtigen Tipps, Trainingspläne und Ideen gibt sowie dem Österreichischen Squashverband, welcher mit mir seinen limitierten Mitteln die Möglichkeit gibt so eine Tour zu unternehmen und nicht zuletzt meinem Trainer in Harrogate, David Pearson. Es ist bestimmt kein Zufall, dass ich genau seit Jänner, seit dem ich unter seine Fittiche kam mich so positiv entwickelt habe und so einen enormen Schritt gemacht habe.

Es soll keine Eintagsfliege sein und ich werde natürlich weiter so hart an mir arbeiten um noch weitere Ziele zu erreichen. Dieses Monat stehen noch die New South Wales Open Ende des Montas am Programm, Mitte August endet meine Australien Tour dann mit den Australian Open.

Werft des übrigen noch einen Blick in meine Podcasts, hier gibt es einen Beitrag über mich und das Turnier in den ABC-News Australian, des weiteren gibt es neue Bilder in der Bildergalerie.

Nun werde ich mich bis Dienstag gut erholen, dann geht es weiter nach Brisbane für ein paar Tage. Über weitere Ereignisse halte ich euch wie gewohnt auf meiner Homepage auf dem Laufenden!

 
links: Darcy Evans (Gastfamilie), rechts: Daniel Wright (Zimmerkollege in Hobart – gab mir die richtigen Tipps in den Satzpausen)

Die Trophäe musste ich später leider wieder abgeben, mein Name wird darauf dafür verewigt werden.

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