Aus im Viertelfinale in Cleveland

Kein Vorbeikommen gab es im Viertelfinale in Cleveland gegen den Ägypter Mohamed ElSherbini (WRL 112). Trotz ansehnlicher Leistung konnte ich die 25-Spiele-Siegesserie des Ägypters nicht stoppen.

Ich fühlte mich heute körperlich nicht so energiegeladen und konnte die Intensität und das Tempo nicht bis zum Ende mitgehen bzw. anziehen. Wobei abgesehen vom ersten Satz es ein knappes Spiel war, wenn auch 0/3 in Sätzen.

Die ersten Ballwechsel verliefen eigentlich so wie ich es mir vorgenommen hatte, lang, kontrolliert und geradlinig. Doch schon recht früh fehlte mir die Qualität und ich fand nicht den Rhythmus und die Selbstverständlichkeit wie sonst in letzter Zeit. Und so war ich immer etwas hinterher. Mit leider zu wenig Gegenwehr verlor ich den ersten Satz mit 5/11.

Im zweiten Satz konnte ich meine Qualität etwas erhöhen, vor allem aber agierte ich taktisch disziplinierter und nahm meinem Gegner etwas den Wind aus den Segeln und konnte mit einfachen und genauen Bällen gut kontern. Ich erspielte mir sogar eine 8/5 Führung. Es schien, als hätte ich endlich das richtige Spiel gefunden um erfolgreich zu sein.

Sehr bizarr war daher, dass es dann in diesem Satz zu keinem weiteren Punkt mehr reichte und ich den Satz mit 8/11 verlor, was natürlich sehr ärgerlich war, da ich mir bis zu diesem Punkt sehr verdient diese Führung erspielt hatte. Allerdings spürte ich ab da, dass ich körperlich heute einfach wenig zu bieten hatte und mir spürbar die Kraft ausging. Allerdings waren die Ballwechsel bei weitem nicht so lange und intensiv, dass dies die Erklärung wäre.

Da ich diese Situation nicht ändern konnte musste ich mich noch mehr auf mein Spiel fokussieren. Ich schaffte es im dritten Satz mich spielerisch noch einmal etwas zu steigern. Trotz eines anfänglichen Rückstand, drehte ich den Satz und holte mir beim Stand von 10/8 zwei Satzbälle. Leider konnte ich keinen der beiden verwerten und musste mich im Tiebreak dann auch noch mit 11/13 geschlagen geben.

Nach etwa 40 Minuten Spielzeit hieß daher das Ergebnis 5/11, 8/11, 11/13.

Was abgesehen von meinem körperlichen Zustand heute leider noch ein gravierender Unterschied war, war die Qualität und die Genauigkeit über das gesamte Match gesehen. Zwar erspielte ich mir immer wieder schöne Punkte, aber die klaren Chancen konnte ich nicht so eiskalt verwerten wie mein Gegner. Zu viele und teilweise sehr merkwürdige Fehler und fehlende Abgeklärtheit in den entscheidenden Momenten machten mir das Leben selber schwer.

Trotz meiner unzufriedenen Tagesverfassung, hätte jeder Satz der das Spiel länger gedauert hätte, mir sehr in die Karten gespielt. Dass das Spiel dann doch in drei Sätzen vorbei war, war eine erkennbare Erleichterung für den talentierten Ägypter.

Es war vielleicht ein ganz kleiner Schritt rückwärts was die Art und Weise wie ich verloren habe betrifft, aber nach gefühlten zwei Schritten die ich tags zuvor nach vorne machte, bin ich trotzdem zufrieden mit meinem Abschneiden. Immerhin warf ich den Vorjahresfinalisten und die Nummer drei des Turniers aus dem Bewerb. Auch im heutigen Spiel hatte ich nicht das Gefühl weit weg zu sein, diesen Eindruck bekomme ich auch von meinen Gegnern so zurück.

Abgesehen davon, war es heute körperlich einfach nicht mein bester Tag, was merkwürdig, ernüchternd aber gleichzeitig auch eine genauso wichtige Komponente für eine top Leistung ist. Auch darum hänge ich mich darauf jetzt nicht zu sehr auf und nehme dieses positive Erlebnis und diese Bestätigung für mein nächstes Turnier mit.

Am Sonntag reise ich etwa eine Flugstunde südöstlich nach Baltimore wo ich beim 5.000 USD dotierten M5 Meadow Mill Athletic Club starte. Auch dort wird die Konkurrenz wieder groß und herausfordernd sein und wieder ein interessanter Test werden.

Weitere Infos zu den Cleveland Skating Club Open gibt es auf der PSA World Tour Homepage und der Squashsite zu finden.

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